Geschichten der Getränke

 

Die Zeit bringt viele teilweise geheimnisvolle Geschichten hervor.
Die der verschiedenen Getränke, die Ihr immer wieder geniesst, möchten wir Euch hier etwas näherbringen.

 


Bier

Im frühen Mittelalter wurde die Kunst des Bierbrauens besonders in den Klöstern weiterentwickelt. Eine Chronik aus dem Jahre 820 nach Christus erwähnt das Schweizer Kloster St. Gallen als erste Brauerei unter der Leitung von Mönchen.

Met der Trunk der Götter

Die Reise des ältesten alkoholischen Getränks der Menschheit beginnt bereits vor etwa 40.000 Jahren – und zwar in Afrika. Wissenschaftler sind sich einig, dass der erste Honigwein durch Zufall in Baobab Bäumen entstanden sein muss. Wilde afrikanische Bienen nisteten in ausgehöhlten Stellen der mächtigen Baobab Baumstämme und in der Regenzeit füllten sich die natürlichen Bienenstöcke mit Regenwasser. Somit entstand durch die natürliche, immer in der Luft schwebende Hefe, aus wildem Bienenhonig und Regenwasser, das erste alkoholische Getränk der Welt. Dass dieses neue, berauschende Gebräu schnell Anklang bei den Menschen fand, ist wenig verwunderlich. Der alkoholische Rausch war geboren.

 

Die skandinavischen Wikinger waren große Freunde des Honigweins. So verfügte jede Wikingersiedlung über eine eigene Methalle, in der man dem Genuss des goldenen Zaubertranks täglich nachgehen konnte. Fiel ein Wikinger in der Schlacht, so kam er nach Walhalla, der „Methalle der Götter“ in der Götterstadt Asgard.

Cider der Apfelwein

Die ersten Berichte über die Verwendung des Saftes des Apfels stammen aus einer Zeit etwa 400 v. Chr. Der griechische Geschichtsschreiber Herodot berichtete von einem Stamm in Kleinasien, im Gebiet des heutigen Side, welcher offensichtlich das Auspressen von Äpfeln betrieb. Side ist griechischen Ursprungs und bedeutet Granatapfel. Der Ort ist der griechischen Mythologie nach so benannt, weil Side, eine Tochter des Taurus, sich in einen Granatapfelbaum verwandelte, nachdem sie von einer in einen Baum verwandelten Nymphe in der Nähe des Flusses Manavgat verletzt wurde. Der von Herodot beschriebene Volksstamm ist zwar ausgestorben, aber die Herkunftsbezeichnung Side für das alkoholisierte Apfelsaftgetränk findet sich noch heute im Cidre (Frankreich), Cider (Großbritannien, Irland), Sidro (Italien) oder Sidra (Spanien) wieder.

Most

Schon die Griechen und Römer kannten die Herstellung des Apfelweines (lat. vinum ex malis factum), so auch in Augusta Trever, dem heutigen Trier. Plinius der Ältere (23/24 bis 79 n. Chr.) berichtet: „Vinum fit e piris malorumque omnibus generibus“ (man macht Wein aus Birnen und allen Sorten von Äpfeln) und führt auch Mostäpfel (mustea) an. Auch ist belegt, dass die Germanen, bereits bevor die Römer kamen, sich in der Herstellung des Obstweines auskannten. Durch die Niederlassung der Römer kamen dann andere Obstsorten ins Land, die das einheimische Wildobst verdrängten. Es kam zur Belebung der Obstweinproduktion.

 

Möhl eine Schweizer Familientradition
Schon im 17. Jahrhundert war die Familie Möhl in der Landwirtschaft tätig. Hans Georg Möhl gründete dann 1895 seine eigene Mosterei. Mit dem Rössliwagen brachte er den begehrten Saft bis nach St.Gallen.

Wein

Uesslingen am Iselisberg war schon um 1900 die grösste Rebgemeinde im Kanton Thurgau. Die Landwirtschaft, wie auch die Rebberge gehörten zum grössten Teil dem Kloster Ittingen. Somit mussten die Betriebe den Zehnten (10%) dem Kloster abliefern.

Kaffee

Die Kaffeepflanze stammt aus Afrika. Nach einer Legende soll Mohammed die anregende Wirkung des Kaffees zuerst entdeckt haben, nachdem ihm der Engel Gabriel eine Tasse heißer, dunkler Flüssigkeit dargeboten habe. Laut u. a. Brockhaus wurde der Kaffee allerdings erst zwischen dem 9. und 15. Jahrhundert entdeckt: Nach einer 1671 von Antonius Faustus Naironus (1636–1707) in seinem Buch De saluberrima potione cahve zu Papier gebrachten Legende soll im Jahr 1440 Hirten aus dem im Südwesten des heutigen Äthiopien liegenden Königreichs Kaffa aufgefallen sein, dass ein Teil der Ziegenherde, der von einem Strauch mit weißen Blüten und roten Früchten gefressen hatte, bis in die Nacht hinein munter umhersprang, während die anderen Tiere müde waren. Die Hirten (nach anderer Version ein jemenitischer Hirte beklagten sich darüber bei Mönchen des nahe gelegenen Klosters. Als ein abessinischer Hirte selbst die Früchte des Strauchs probierte, stellte er bei sich eine belebende Wirkung fest. Bei Nachforschungen an der Grasungsstelle entdeckten die Mönche einige dunkelgrüne Pflanzen mit kirschenartigen Früchten. Sie bereiteten daraus einen Aufguss und konnten fortan bis tief in die Nacht hinein wach bleiben, beten und miteinander reden und sollen mit der Pflanze dann Handel getrieben haben. Andere Quellen besagen, der Hirte habe die im rohen Zustand ungenießbaren Früchte angewidert ins Feuer gespuckt, woraufhin Düfte freigesetzt wurden; so entstand die Idee des Röstens.

 

Turm Kaffee - über 260 Jahre Schweizer Kaffeetradition.
1761 gründete Johannes Schlatter ein Kolonialwarengeschäft an der Turmgasse im Schatten des Turms der St. Laurenzenkirche. Aufgrund der Lage wurde es seit Beginn hinterm Turm genannt. Er verkaufte Zucker, Gewürze, Tabak, Hülsen- und Trockenfrüchte und Kaffee.

Tee

Im Jahre 2737 v. Chr. soll sich der chinesische Kaiser Shen Nung in seinem Garten mit einer Trinkschale voller heissem Wasser aufgehalten haben. Ein plötzlicher Windstoss wehte Blätter eines wildwachsenden Teestrauchs in seine Schale. Der Kaiser bemerkte einen angenehmen Duft, er kostete, und fühlte sich erfrischt.

So wurden der Legende nach der Teestrauch und die Zubereitung des Tees entdeckt und die Teetradition nahm ihren Lauf.

 

Unser Tee vom Turm Kaffee - über 260 Jahre Schweizer Kaffeetradition.
Seit 1761 handeln und rösten sie Kaffee. Hochwertige Kaffeekultur ist ihr Credo. So liegt es nahe, dass sie beim Tee keine Abstriche machen. Nur die beste Qualität stellt ihre Ansprüche zufrieden.
Bio aus 100% kontrolliertem biologischem Anbau.

Cocktail

Über den Ursprung des Namens Cocktail, zu Deutsch Hahnenschwanz, gibt es verschiedene Versionen. Welches die einzig richtige ist, lässt sich heute nicht mehr feststellen, denn es existiert keine historische Aufzeichnungen über die Herkunft des Namens Cocktail.

 

Im Allgemeinen wird behauptet, dass der erste Cocktail nach einem Hahnenkampf in Amerika gemixt wurde.
Die noch heute in Mexiko, Südamerika und auf einigen Südseeinseln beliebten, jedoch offiziell verbotenen Hahnenkämpfe waren zur Zeit der ersten Einwanderer Amerikas ein besonders in den Südstaaten stattfindendes Unterhaltungsspiel. Dem unterlegenen Hahn wurde der bunte Schwanz ausgerissen und dem Besitzer des siegreichen Hahns als Trophäe überreicht. Natürlich musste der Sieg entsprechend gefeiert werden. Man trank, wie die Geschichte sagt, „on the cock’s tail“. Später wurden die Getränke kurz Cocktails genannt.

Eine andere Version über die Herkunft des Namens Cocktail ist diese: Betsy Flanagan, Eine Soldatenwitwe, unterhielt im Jahre 1776 eine Gaststätte an der Halls Corner in Elmsford in New York, die hauptsächlich von französischen Offizieren besucht wurde. Die Franzosen liebten es Betsy mit einem Engländer zu necken, der in der Nachbarschaft Hühner züchtete. Als Betsy eines Tages von dem Gerede genug hatte, ging sie kurzerhand zur Hühnerfarm des Nachbarn und riss den Hähnen die Schwanzfedern aus. Den französischen Offizieren servierte sie darauf ein Mixgetränk, das sie, um dem Gerede über die angebliche Sympathie zu dem Engländer nun endgültig ein Ende zu bereiten, mit den farbigen Federn dekorierte. Ein französischer Offizier rief darauf aus: „Vive le coq’s tail!“. Seither werden Mixgetränke Cocktails genannt.

 

Zum Schluss noch eine Geschichte einer närrischen Verliebtheit, die die Welt um den Cocktail bereichert haben soll:
Der Besitzer einer kleinen Gaststätte irgendwo in den Südstaaten wollte seiner hübschen Tochter Bessie nicht erlauben, einen Offizier, den sie liebte, zu heiraten. Als eines Tages sein bester Kampfhahn verschwunden war, versprach er demjenigen, der ihm den Hahn lebend zurückbringen würde, seine hübsche Tochter Bessie zur Frau. Es ergab sich, dass der Offizier, der sie liebte, den Hahn fand. Er brachte ihn unversehrt zum Wirt und durfte Bessie heiraten. Bessie war so aufgeregt über den glücklichen Zufall, dass sie verschiedene Getränke ihres Vaters in ein Glas schüttete und den Gästen servierte. Die Gäste waren jedoch begeistert von dem Gemisch und tauften es Cocktail. Der Offizier führte den Cocktail bei seinen Kameraden ein, und es dauerte nicht lange, bis der Cocktail in jeder Wirtschaft bekannt war.